Folklorum, Kulturinsel Einsidel
- Folklorum auf der Kulturinsel Einsiedel vom 5. – 7. September 2008 MOTTO : Indien und Balkan in Polen und Deutschland
Ich war wieder dabei am ersten Septemberwochenende. Wie jedes Jahr zu dieser Zeit, traf sich groß und Klein im östlichsten Dorf Deutschlands, wo im grüngeringelten Abendteuerfreizeitpark wieder die Post abging. Die Sonne lachte und erhellte die Tage und in den Nächten flackerten wieder verteilt die kleinen Feuer. Es ist ein riesiges Gelände mit außergewöhnlichen Klettermöglichkeiten für jeden, wirklich für jeden etwas dabei. Eine Stirnlampe gehört zum Handgepäck, denn sonst steht, rutscht, krabbelt man ….Frau im Dunkeln. Einsiedel ist so vielseitig und liebevoll gestaltet und wächst jährlich um neue Gebäude. So kommen BHs (Baumhaushotels) dazu und für mich neu, die Klettermühle. Da sind Seile quer zum Boden gespannt und wer gerne sucht, ist im Türlabyrinth gut aufgehoben. Es wäre zuviel alles aufzuzählen und ich empfehle Euch, vorbei zu schauen bei den anderen Festen und Aktionen. Informationen entnehmt bitte der Homepage: www.kulturinsel.com Dort könnt Ihr alles erfahren und Fotos ansehen, von den vergangenen Festen….Die Stimmung ist einzigartig. Hier erhalte ich die Chance, die Länder hautnah zu erleben in Konzerten, beim Tanzen, im Film und Dia-Vorträgen aus den Regionen, in Geschichten und Märchen eingebettet für groß und Klein. Kulinarisch sind die Länder auch zu schmecken in Waffeln gefüllt, so dass sofort Müll vermieden wird und die Holzgabel entsorgt sich selbst. Die Getränke wurden in Gläser herausgegeben und bei Rückgabe erhielt ich das Pfandgeld. Überall standen Müllbehälter und auf den Wegen war es einfach sauber. Das erlebe ich sehr selten. Die Marktstände durchzogen das gesamte Gelände und ich kaufe dort so gerne ein. Den einen oder anderen kenne ich schon und die Wiedersehensfreude ist meinerseits groß. Da gönne ich mir etwas, was vorheriges Jahr noch nicht in meine Tasche gewandert ist und neue Herrlichkeiten kommen einfach dazu. Ich habe mir tollen Stoff aus Indien mitgebracht. Sicher wird er gespannt an einer unserer Wände hängen und funkeln. Darauf freue ich mich schon. Die Erinnerungen an das Fest sind im Herzen und so lasse ich Euch teilhaben, an jene, die mich am meisten berührten. Leider schaffe ich es nie, mir alles anzuschauen, was mich interessiert, und so habe ich gelernt, mit meinem Mut zur Lücke gut klar zu kommen.
Am Freitagabend waren wir spät auf dem Gelände. Eine Autopanne hielt uns auf. Da war ein Mader fleißig und hat am Kühlerschlauch geknabbert. Seinen Haufen hatte er bereits unterm Auto sichtbar hinterlassen und als Steffi und Daniel das am Morgen sahen, war der erste Schreck nach der überstandenen Kindergartenfahrt vergessen….das Auto ist o.k. Die Vermutung lag Nahe, als das Auto qualmte… Nach der Reparatur ging es weiter, und um 11.00 in der Nacht bauten wir unsere Zelte auf. Wir hatten drei Kinder dabei und nur die Kleinste schlief auf der Hinfahrt. Gegen 12.00 waren wir dann alle endlich auf dem Festgelände und die laue Nacht mit dem bunten Treiben ließ uns die lang andauernde Fahrt schnell vergessen. Die vielen Menschen waren fröhlich, die Musik von weitem zu hören und die großen, mit Feuer beheizten Badekessel längst besetzt von freudigen Nackten Wesen.Wir schauten hier und schauten da und verweilten an der Holztanzbühne, wo Lovenia zu hören war aus Deutschland und im Solo. Mich lud sie stimmungsmäßig zur Ruhe ein und im Lauschen ihrer Stimme und dem Klang der Gitarre, war ich erst in diesem Moment wirklich dort angekommen. Tiefe Zufriedenheit wieder hier zu sein- schon irgendwie ein Zugehörigkeitsgefühl. Meine Tochter Josephine ist jetzt 11 Jahre und auch sie trug das besondere Gefühl in sich….es ist einfach schön. Die Bühne hat davor eine Tanzfläche und diese ist eine von den zwei überdachten vor Ort. Dahinter sind Marktstände und Futter für alle. Ein großes geometrisches verschieden-farbiges Gebilde hing in der Luft und leuchtete.
Josi und ich gingen weiter mit der Familie Schanki zur Hallenbühne, die sich direkt da unter befand. Stärkung holten wir uns durch süße Waffeln und die Großen bekamen ein leckeres frisch gezapftes Bier. Die Bedienung ist immer super freundlich und die Preise human. Wir warteten auf Transsylvanians, einer Band vom Balkan. Die Müdigkeit ergriff unsere Körper und Josi und ich verweilten und wünschten den Anderen eine gute Nacht. Als die Geige zum Spielen ansetzte holten wir beide tief Luft und schauten uns tief in die Augen. Ich dachte: „ Wie schön, dass ich das hier mit Dir teilen darf “. Wir schmusten und freuten uns an der Musik, die von einem Geiger, einem Gitarristen, einem Schlagzeuger und einer Kontrabassistin gespielt und gesungen wurde. Es fing ganz ruhig an und als die schnellen feurigen Töne erklangen, tanzten fast alle, die anwesend waren. Der Rhythmus lud zur Bewegung ein und so wurden unsere letzten Kräfte mobilisiert und auf der anderen Seite, setzte die Musik auch in uns Kräfte frei. Es sind Geschichten die da gesungen wurden, überlieferte und erlebte, die jedes Mal neu zum Erwachen kommen, wenn ihre Sänger sie anstimmen. Ich mag die sehr emotionale Musik aus der Region. Selbst wenn ich den Text nicht verstehe, ahne ich den Inhalt. Die Töne verraten viel und mein Herz reagiert, fühlt mit oder hüpft. Das hat Spaß gemacht und doch zogen wir zu den Zelten, weit vor Schluss, denn es war schon 2.30 in der Früh…Josi ist zu jung für diese Uhrzeit, aber nicht zu jung zum Genießen, zum fröhlich sein und zum friedlichen Erleben einer solchen Veranstaltung. Sie kann durchhalten und ist auch eine Nachteule, so wie ich. Kinder sind dort selbstverständlich und gewollt.
Wir schliefen wie die Murmeltiere und wurden von der Wärme der Sonne, im Zelt geweckt. Nach dem Frühstück eroberten wir, jeder auf seine Weise, das Gelände…….Steffi und ich machten unseren Marktbesuch, Daniel kletterte mit den Kindern und zwischendrin trafen wir uns zum Lauschen einzelner Sänger und Sängerinnen…..so unter anderem auf der Waldbühne dem Kehlkopfgesang eines jungen Mannes, der unter dem Namen: „Farfalla Citrone“ auftrat. Er spielte so wunderbar sein Akkordeon, hatte einen gewaltigen Tonumfang und entlockte seiner Kehle ganz für mich neue, ungewöhnliche Töne. Interessant und sicher nicht etwas für jedermann – mir hat es gefallen. Auf der Märchenbühne stand Zauberer Burelli, ein älterer Herr, der sehr bayrisch aussah. In seinen Tricks widmete er sich mit wenigen Ausnahmen ausschließlich den Kindern, die er immer wieder liebevoll und geschickt mit einbezog. Es war herrlich, wie die Kleinen lachten und es war richtig voll. Auf der gleichen Bühne sang am frühen Abend der Kinderliedermacher Olaf Schechten aus Schleswig Holstein. Seine Texte sind alltagsbezogen und die Fähigkeit zu fühlen, wie Kinder denken, wurde in seinen Liedern deutlich. Er hatte Kinder und die Eltern im Bann und die Kinderaltersmischung ging von drei bis 11 Jahre. Es wurde mitgedacht und mitgemacht- ein Mitmach-und Soloprogramm. Der Übergang zwischen den Liedern spielerisch, gekonnt und weil wir dicht um ihn herum saßen, war seine Nähe zum Publikum zu spüren. Es war laut um uns herum und bestimmt nicht einfach, so in Ruhe das Programm zu machen- mein Respekt und meine Empfehlung an alle, die gute verständliche, neue Musik suchen für ihre Kinder. Er hat eigene Tonträger und ist zu buchen für Veranstaltungen…Der Mitspielzirkus Tutti von Rügen ließ vielen Kindern Dinge ausprobieren und später in der Vorstellung, wurden einzelne integriert. So fuhr Josephine auf dem Einrad in der Manege…ich war richtig stolz auf sie.
Mit dem Trillke Orchester auf der großen Bühne am Samstagabend freute ich mich. Es hat sich aus einem Wohnprojekt nahe Hannover gegründet. Eine eigene Hausband, komisch, skuriel und musikalisch echt professionell. Ein instrumentaler Ohrwurm und der Spaß war den Leuten auf der Bühne anzusehen. Viel Beifall – macht noch lange weiter so!!!
Shambhu kam aus Indien und die Musiker saßen auf der Bühne. Über ihnen eine Leinwand mit Bildern und Texten, die alle einluden mitzusingen. Es waren Mantra ähnliche Gesänge, ruhig und tragend. Ab und zu empfand ich meditative Stimmung. Eine Musik, die mir fremd ist, so wie das Land…sicher eine Reise wert. Ein wenig bekam ich am Nachmittag von den südindischen Tänzen mit. Abwechselnd oder zusammen tanzten drei schöne Frauen in Tüchern zum Kleid gewickelt. Eine erklärte die Bedeutungen der Bewegungen und die vielen mathematischen Formen, die sich in den Tänzen widerspiegeln. Alle wurden eingeladen mitzumachen und im Gruppentanz, in vereinfachter Form selbst sich dieser Tanzweise zu nähern.
Meine liebste Band am Wochenende war das Absinto Orchestra vom Balkan. Traditionelle gut gespielte Musik, die unter die Haut ging, zum Tanz einlud und mich vor Freude auch mal Weinen ließ. Die ganze Halle war voll und die Leute wippten in den Marktständen beim Bummeln, an den Getränkewagen, auf dem Boden in der Ecke sitzend…..Der Geiger in dieser Band ein Genie, beherrscht die Kunst alles erdenklich mögliche aus diesem wunderbaren Instrument herauszuholen. Ein tolles Miteinander auf der Bühne- da kam was rüber und sie bauten eine Brücke zu den Leuten, die in beide Richtungen Verbindungen zuließen. Eine meiner größten musikalischen Erlebnisse – ich bin dankbar!
Zur guten Nacht gab es auf der feien Bühne unter anderem eine Mitternachtsperformance, die Geschichte von einem Drachen, der übergroß dargestellt wurde, angestrahlt von Scheinwerfern. Der weit oben, über den Zuschauern auf einem Hebekran sitzenden, durch Lifemusik begeleiteten Erzähler im Frack und mit Zylinder, war weiß geschminkt und im Licht schauderte es mir, ihn länger anzusehen. Alles sehr mystisch, eindrucksstark und eine gelungene Umsetzung einer Idee, diese Geschichte so in Szene zu setzen.
Der Sonntag ließ den Regen oben und wieder wurde es ein schöner, warmer Tag- bestes Festivalwetter! Wir ließen alles in Ruhe angehen, schauten einem Puppenspiel zu, das so witzig war, dass immer wieder alle laut lachten und sich amüsierten. Mein Töchterchen ließ sich noch einige Haare einbinden und jetzt trägt sie die Farben orange, grün und lila ganz stolz in ihrem schönen blonden Haar. Den Zopf und wie immer viele beeindruckende Erlebnisse haben wir mit nach Hause genommen. Eigentlich ist es besser am Donnerstag anzureisen und am Montag noch frei zu haben, denn das Fest geht bis Sonntag Abend……das mit der Schule zu regeln …Ich finde es ja wichtiger den Kindern solche Erfahrungen machen zu lassen und garantiert nehmen sie dort mehr mit für ihr Leben, als aus den zwei Tagen Schule. Es lohnt sich so oder so, unvergesslich, einzigartig, spielerisch – eine Einladung zum anders sein für drei Tage, weil das dort einfach eine andere Welt ist. Eure Tina Kurr, freie Mitarbeiterin vom FM
- Folklorum auf der Kulturinsel Einsiedel
dieses Mal: MEXIKO und KLEZMERO
Wie jedes Jahr machte ich mich mit meiner Tochter Josephine auf zum östlichsten Punkt Deutschlands, nach Einhaus. Zum Glück bekam sie schulfrei und wir konnten Freitag in der Früh starten. Die Sachen wurden schon am Donnerstag gepackt und das wichtigste Gepäckstück von Josi war ihre Stirnlampe. Die vielen unterirdischen Gänge sind ihr schon sehr vertraut und die Spielplätze, die jedes Jahr neue Überraschungen bereit halten, sind ein Traum für jeden, der gerne entdeckt, klettert, eigene Grenzen testet. Einzigartig sind die Spielmöglichkeiten, vielfältig die Gestaltung und Funktion. Die Kompositionen von Holz und Metall im wunderschönen und zugleich skurrilem Design sind Hingucker und würden jedem Spielplatz Ehre erweisen. Jedes Mal kam Josi erschöpft, mit roten Bäckchen, mir entgegen. Alle Kinder unserer Gruppe hatten dabei viel Spaß , auch die Erwachsenen. Dieses Mal kamen wir schon am Nachmittag an und stärkten uns an der Futterstation der großen Bühne. Zum Nachtisch gab es eine Kugel Eis für alle….köstlich. Wo bekommt man so ein leckeres Eis her? Während des Festivals aßen wir noch mehr…lecker, lecker, lecker.
Meine erste Band war: „ Mariachi Dos Mundos“ aus Berlin. Ich genoss die Klänge des spanischen Pops und Latin, der sehr feurigen Band. Die Männer waren einheitlich, in weinroten Anzügen, gekleidet und allesamt sehr präsent auf der Bühne. Jetzt war ich richtig angekommen und tauchte ein ins Loslassen vom Alltag. Ich vergesse Zeit und Raum und gebe mich ganz der Musik hin, beobachte das Treiben auf der Bühne und das Spiel auf den Instrumenten. Immer wieder fasziniert von der Professionalität und freudigen Ausstrahlung. Dann schaute ich mir die Erweiterung hinter der Hallenbühne an. Da ist richtig Fläche dazu gekommen, wo einzelne Händler schon den Verkauf ihrer Waren vorbereiteten. Meinen Alleingang dort liebe ich sehr, weil ich dann völlig selbst bestimmt meiner Laune freien Lauf lassen kann………der Musik lauschen und dabei zu bummeln auf dem Markt ist einfach herrlich, oder mich eben ganz der Kultur zu widmen. So waren Theater und Musikalisches nicht immer zu trennen, wie bei den Spielleut Cantoris aus Plauen. Ich habe sie erst am Sonntag gesehen und fand es Schade, deren andere Vorstellungen nicht gesehen zu haben. Es ist eben viel los auf dem Folklorum und viele Bühnen bieten parallel Programm. Die Spielleut schaffen es, in ihrem Mitmachprogramm das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Es wurde viel gelacht, sich dargestellt, toll gesungen und mittelalterlicher Flair verbreitet mit den Instrumenten wie: Schalmeien und Lauten. In meinem Gesicht fand ich während der ganzen Vorstellung ein Lächeln und ich hätte noch ewig zuschauen können und mich unterhalten lassen. Am Freitag Abend verbrachte ich noch ein Weilchen am Räucherstand von Karlheinz Welling . In den zwei Jahren zuvor hatte ich ihn schon vermisst und war froh, ihn wieder zu sehen und seine Ware auszuprobieren. Den weißen Salbei gönnte ich mir, denn ich schätze die Qualität für Reinigungen von Räumen oder zur Verwendung in Zeremonien. Das habe ich bei meiner schamanisch arbeitenden Ausbilderin Monika gelernt und liebe diesen Geruch. Räucherwelling war nett wie immer und wir plauderten. Er zeigte mir das Drachenblut mit Gütesiegel und 2 g davon sind jetzt in meinem Besitz. Das rote Pulver wird genau wie andere Räucherwaren auf die glühende Kohle gelegt und soll negative Energien besser gehen lassen und sehr unterstützend dabei wirken. Wann immer ich an diesem Stand vorbeikam, waren eine Traube von Leuten dort und ließen sich in die Kunst einführen und gaben ihre Nasen, sich den Düften zu öffnen. Herr Welling versteht es die Herzen für neues zu öffnen und ist zu jedem gleich freundlich, ob gekauft wird oder nicht. Am Sonntag besuchte ich den Stand noch einmal und ich habe eine Uhu- Feder geschenkt bekommen. Ich sammele Federn und war/ bin total happy. Sie ist besonders weich und ein Freund erklärte mir, das es so sein muss, weil sie in der Nacht nicht hörbar auf Beutezug gehen, und das gelingt durch das weiche Federkleid, wie bei Eulen. Der Freitag endete nach Klezzmates aus Krakau , einer tollen Band mit rot gefärbten Brillengläser tragend, für mich und Josi unter dem nächtlichen Himmel im Regendauerguss. Es schüttete und nur der Körperteil unter der Jacke ist verschont geblieben. Die nassen Jeans zogen wir vor dem Zelt aus und unsere Schuhe bekamen Besuch von Klopapier…ein alter Trick meiner Oma. Mein Mäuschen schlief sofort ein und ich lag noch wohlwollend trocken im Schlafsack und studierte das Programmheft, bevor sich auch in mir die Müdigkeit ausbreitete und ich auf meinem Halbmondkörnerkissen zu Ruh ging. Samstag Morgen wurde ich erstmals von einem Wecker geweckt. „Oh Nein“ , dachte ich. Es war 5.45 Uhr und dieser hörte nicht auf zu piepen……es dauerte ewig und am Sonntag Morgen das gleiche noch einmal. Ich rief rüber ins nächste Zelt und eine tiefe Stimme antwortete: „ Ja, danke “ . Das ist unfair am Wochenende und wer lässt sich so etwas zwei Mal einfallen??? Hedo, der neben mir zeltete, hat damit wirklich alle erfreut, war wohl keine Absicht……Beide Male schlief ich wieder ein und als am Samstagfrüh die Sonne schien, war alles vergessen. Die Schuhe waren noch nicht zu gebrauchen und so zog ich mit herrlich hellblauen Gummipantoffeln übers Gelände. Die legendäre Himbeerbrause löschte meinen Durst und ich freute mich über das Wetter. Mal sind wir in der Gruppe unterwegs gewesen, mal zu zweit oder alleine. Die Leute vor Ort sind immer alle ganz entspannt und diese Atmosphäre ist es, die mich immer wieder hinfahren lässt. Der Versuch, einem die Kultur eines Landes oder Volkes näher bringen zu wollen, finde ich eine so prima Idee und das Ganze mit Märchen, Dia- Vorträgen, Kulinarischem und natürlich der Musik. Uns ging es gut, und als ich Anette aus Holland mit ihrer Gruppe Danzas de Mexiko – Jalisco tanzen sah war ich beeindruckt, von den tollen Trachten. Die Farbenwelt präsentierte sich auf den Röcken der zwei Frauen, und die Männer trugen die allzu bekannten großen mexikanischen Hüte. Insgesamt vier Mal waren sie zu sehen mit Farbbändern und Schwertern. Immer wieder wurden Tänze aus einer anderen Region Mexicos getanzt und die Freude schwappte über und die Zuschauenden waren gebannt. Es war das erste Mal, dass ich jemanden persönlich kannte, der dort auf einer Bühne stand und die geteilte Freude hat ihren eigenen Zauber, wie ich finde. Am Abend schauten wir zusammen mit Anette dem blauen Einhorn zu und zuvor dem Wenzel, den ich noch von früher aus DDR- Zeiten kannte. Sagenhaft, wie er das Publikum im Griff hatte. Seine Solo – Lieder ergreifen, regen zum Nachdenken an, berühren mich im Herzen. Meine Freundin Steffi war bei der grinen Kusine und die Hallenbühne und der Saal bebten. Überall kann keiner sein und mein Leitsatz ist sowieso: „ werde Profigenießer des Augenblicks “. Ciao Tina